Die Geschichte des Kitesurfens beginnt in den 20er-Jahren des 19. Jahrhunderts. Der Engländer George Pocock kam damals auf die Idee, kleinere Boote mit Lenkdrachen anzutreiben. Mit einem System aus 4 Leinen steuerte Pocock die Drachen. Auf diese Weise gelangen ihm mit den Booten sogar Sprünge auf dem Wasser. 1903 erfand Samuel Cody, ein Pionier der Luftfahrt, den sogenannten Man-lifting Kite. Er spannte ihn vor ein kleines Segelboot und passierte auf diese Weise den Ärmelkanal. In den 1970ern gab es die ersten Kites aus Polyethylen- und Aramidfasern. Die Drachen waren nun reißfest, stabil und erreichten höhere Geschwindigkeiten. Das deutsche Brüderpaar Dieter und Udo Strasilla konstruierte Anfang der 1980er-Jahre das Skywing-Segelsystem, das größere Sprünge und längere Gleitphasen ermöglichte.

Das Brüderpaar Dominique und Bruno Legaignoux erfand schließlich aufblasbare Lenkdrachen für das Kitesurfen. Das von ihnen entwickelte Modell dient bis heute als Grundlage für die Neuerungen auf dem Gebiet. Der Amerikaner Corey Roeseler ließ in den 1990er Jahren schließlich erstmals einen Kite ein Surfboard über das Wasser ziehen. Nachdem die beiden Pioniere des Kitesurfens Larid Hamilton und Emmanuel Bertin den Wassersport 1996 auf Maui der Öffentlichkeit vorstellten, erlangte dieser rasch Popularität. Ab 1998 lehrten erste Schulen das Kitesurfen und es fanden Wettbewerbe in der beliebten Wassersport-Disziplin statt. 

Für das Kitesurfen oder Kiteboarden steht der Sportler auf einem Brett, das einem Wakeboard oder Surfbrett ähnelt. Ein Lenkdrachen oder Kite zieht ihn dabei über das Wasser. Der Aufwärtszug des Lenkdrachens und die Wellen ermöglichen beim Kiten Sprünge und lange Gleitphasen in der Luft. Zur Ausrüstung eines Kiters gehören der Lenkdrachen, das Board und die Bar samt Steuerungs- und Sicherungsleinen. Je nach Körpergröße, Gewicht, Fahrvermögen und Windstärke verwenden Kiter zum Surfen unterschiedliche Boards und Kites. Profikiter können mit ihren Lenkdrachen Geschwindigkeiten um die 100 km/h auf dem Wasser erreichen. Hobbysportler sind mit etwa 30 bis 40 km/h unterwegs.

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