Zero Waste surfen – 10 einfache Tipps für deinen Eco-Surftrip

 

Surfen ist ein Lebensgefühl – Freiheit, Naturverbundenheit und der Respekt vor dem Ozean. Doch genau dieser Lifestyle, der so sehr mit der Natur im Einklang steht, hinterlässt oft eine unsichtbare Spur: Plastikflaschen am Strand, kaputte Boards im Müll, umweltschädliches Wax oder Mikroplastik in der Sonnencreme. Die gute Nachricht? Du kannst mit wenigen, bewussten Entscheidungen viel verändern. In diesem Beitrag zeige ich dir 10 einfache Zero-Waste-Tipps, mit denen du deinen nächsten Surftrip nachhaltiger gestaltest – ganz ohne Verzicht, dafür mit viel Wirkung.

1. Wähle ein nachhaltiges Surfcamp oder Eco-Resort

Der erste Schritt beginnt schon bei der Planung: Wähle ein Surfcamp, das Umweltbewusstsein wirklich lebt. Viele Camps setzen bereits auf nachhaltige Konzepte – du musst sie nur gezielt suchen.

Achte auf:

  • Müllvermeidung und Recycling vor Ort

  • Zusammenarbeit mit lokalen Communities

  • Verwendung von Solarenergie oder natürlichen Baumaterialien

  • Plastikfreie Badezimmer & Refill-Stationen

  • Umweltbildungsprogramme für Gäste

2. Vermeide Plastikflaschen – Refill statt Neukauf

Ein Surftrip in tropische Länder bedeutet oft: heißes Wetter, viel trinken. Leider greifen viele zur PET-Flasche – oft mehrfach täglich. Dabei ist die Alternative ganz einfach. Reise mit einer wiederverwendbaren Trinkflasche aus Edelstahl. Noch besser: Kombiniere sie mit einem kleinen Wasserfilter (z. B. Lifestraw oder Grayl), wenn du in Ländern unterwegs bist, in denen Leitungswasser kein Trinkwasser ist.

Vorteile:

  • Spart Geld

  • Hält Getränke länger kühl

  • Reduziert Müll direkt an der Quelle

3. Reef-safe Sonnencreme ist ein Muss

Viele herkömmliche Sonnencremes enthalten Oxybenzon oder Octinoxat – Chemikalien, die Korallenbleiche fördern und die Meereswelt langfristig schädigen.Marken wie Suntribe, Aloha Care oder Surfyogis sind mittlerweile weit verbreitet und bieten sogar Tönungen passend zu deinem Hauttyp.

Greife stattdessen zu:

  • Sonnencreme mit Zinkoxid oder Titandioxid (nicht-nano)

  • Verpackt in Glas, Pappe oder Metall

  • Ohne Duftstoffe, Mikroplastik oder Silikone

4. Surfwax: Klein, aber oho

Klingt harmlos – ist es aber nicht immer: Viele Surfwaxe enthalten Petrolatum (Erdöl), synthetische Duftstoffe und Mikroplastik. Und das Beste? Es gibt inzwischen Surfbrands, die Wax plastikfrei verpacken – z. B. in Karton oder Stoff. Eine tolle Option sind Produkte wie Matunas Eco Wax oder Green Grip Wax.

Nutze Wax-Alternativen auf natürlicher Basis:

  • Bienenwachs

  • Baumharz

  • Kokosöl

5. Reparieren statt wegwerfen: Surfboards & Gear

Ein Ding im Board? Ein kleiner Riss im Neoprenanzug? Das ist noch lange kein Grund für Neuanschaffungen. Nachhaltigkeit beginnt mit der Entscheidung, Dinge zu reparieren statt zu ersetzen. Ein repariertes Brett hat Charakter – und spart Ressourcen.

So geht’s:

  • Pack ein kleines Repair-Kit ein (Epoxidharz, SunCure, Patches)

  • Nutze lokale Surfshops oder Repair-Stände am Spot

  • Tausche Ersatzteile statt das komplette Equipment (z. B. Finnen, Leash)

6. Sag Ja zu Second-Hand und Eco-Gear

Statt den neuen Hype-Wetsuit für 400 € zu kaufen, lohnt sich oft ein Blick auf Plattformen wie:

  • eBay Kleinanzeigen

  • surfganic.com (für nachhaltiges Surf-Zubehör)

  • Flohmarkt-Gruppen auf Facebook

Auch viele Surfmarken bieten mittlerweile Eco-Serien an:

  • Patagonia (Yulex statt Neopren)

  • Picture Organic

  • Finisterre

Fun Fact: Ein recycelter Wetsuit spart bis zu 100 l Wasser in der Herstellung.

7. Vermeide Fast-Fashion & Plastikbikinis

Die Beachwear-Industrie produziert Unmengen an Polyester und Nylon – oft mit schlechten Arbeitsbedingungen und hohem Wasserverbrauch. Ein schöner Nebeneffekt: Viele dieser Marken erzählen echte Geschichten – über Empowerment, Community und Umweltschutz.

Nachhaltige Alternativen:

  • Bikinis aus recyceltem Meeresplastik (z. B. von Zealous Clothing)

  • Fair Trade-Boardshorts aus Hanf oder Bio-Baumwolle

  • Multifunktionale Pieces, die du auch im Alltag tragen kannst

8. Nimm deinen Müll wieder mit (und gerne etwas mehr)

Gerade an abgelegenen Stränden fehlen oft Mülleimer. Nimm daher immer einen kleinen Beutel mit – ob für deinen eigenen Abfall oder das, was du am Strand findest.

Mini-Tipp:

  • Plane eine 5-Minuten-Cleanup-Session nach dem Surfen

  • Nutze Apps wie Planet Patrol, um deine Funde zu tracken

  • Sprich andere Surfer:innen an – gemeinsam macht’s mehr Spaß

9. Reise bewusst: Weniger Flug, mehr Verbindung

Jeder Flug belastet das Klima – aber Reisen muss nicht automatisch schädlich sein. Es kommt auf das Wie an. Tipp: Reise im Rhythmus der Wellen – und nicht im Takt des Kalenders.

So reist du bewusster:

  • Wähle direkte Flüge, um CO₂ zu sparen

  • Bleibe länger an einem Ort statt Insel-Hopping

  • Nutze vor Ort Öffis oder fahre mit anderen im Surf-Van

  • Kompensiere CO₂ mit Anbietern wie Atmosfair oder Myclimate

10. Bewusstsein statt Perfektion

Zero Waste bedeutet nicht, perfekt zu sein. Es bedeutet, bewusste Entscheidungen zu treffen – Schritt für Schritt. Ob du plastikfrei packst, bei einem Eco-Camp buchst oder einfach nur Müll aufsammelst: Jede Handlung zählt. Vielleicht entscheidest du dich dieses Mal für einen lokal produzierten Surfponcho, verzichtest auf Einwegverpackungen oder empfiehlst Freunden reef-sichere Sonnencreme – all das verändert etwas.

Fazit: Nachhaltig surfen geht – und macht sogar mehr Spaß

Surfen ist mehr als ein Sport. Es ist eine Verbindung zur Natur, zur Erde, zum Wasser. Und diese Verbindung zu schützen, ist kein großer Aufwand – sondern eine bewusste Entscheidung. Mit diesen 10 einfachen Zero-Waste-Tipps kannst du achtsamer reisen, nachhaltiger surfen und gleichzeitig Vorbild für andere sein. Ob mit reef-sicherer Sonnencreme, nachhaltigem Wax, recycelten Surfboards oder einem kleinen Clean-Up am Strand – du machst einen Unterschied. Mach deinen nächsten Surftrip zu einem Trip, den auch der Ozean lieben wird.


 
LifestyleNancy Becher