In den 1950er-Jahren entwickelte sich das Windsurfen aus dem Wellenreiten und Segeln. Die Amerikaner Jim Drake und Hoyle Schweitzer ließen sich 1968 die ersten Boards patentieren und nannten sie Windsurfer. In den 1970er-Jahren startete dann die Produktion in Serie. Das Windsurfen erlangte rasch große Popularität und verbreitete sich über Nordamerika und Europa. 1973 gab es dann die erste Meisterschaft in dem beliebten Wassersport. 1976 und 1977 erfand "Windsurfing Hawaii" das Trapez, um die Hände des Windsurfers zu entlasten, und Fußschlaufen, die die Standfestigkeit auf dem Brett verbesserten.

Außerdem ermöglichten die technischen Innovationen der Zeit, das Herstellen leichterer und agilerer Bretter. Zusammen mit kürzeren Gabelbäumen ermöglichte diese Weiterentwicklung dem Windsurfer Sprünge. Anfang der 1980er erfreute sich das Longboard in Europa immer größerer Beliebtheit und verdrängte das Funboard zusehends. Den Höhepunkt dieser Entwicklung markierte die Herstellung eines Boards mit dem Namen "Mistral Competition". Dieses Windsurfbrett verkaufte sich unglaubliche 270 000 Mal und trug dazu bei, dass sich Windsurfen in Europa zu einem Massensport entwickelte. Parallel pflegten die Windsurfer ihr Image der Freiheitsliebe und Naturverbundenheit und betrieben einen Kult um ihre Idole. 

Beim Windsurfen steht der Wassersportler auf einem Surfbrett, das zur Fortbewegung mit einem Segel verbunden ist. Der Surfer kann das Segel durch Drehen und Kippen bewegen und so sowohl die Fahrtrichtung als auch die erzeugte Geschwindigkeit ändern. Außerdem sind bei dieser Trendsportart Sprünge und spektakuläre Wendemanöver möglich. Je nach individuellem Können verwendet der Windsurfer unterschiedliche Segel und Boards, mit denen beim Gleiten über das Wasser Geschwindigkeiten bis zu 90 km/h möglich sind. Aktuelle Windsurfboards haben eine Länge von 2,5 bis 4 Metern und sind zwischen 7 und 18 kg schwer. Bretter mit einer Länge von über 3 Metern benötigen zum Steuern einen Kiel, der auch Schwert heißt, und eine hintere Bodenflosse (Skeg). Kürzere Bretter sind dagegen nur mit einer Bodenflosse ausgestattet.