Dänemark- Surfen in Europas Cold Hawaii

 

Für viele deutsche Surfer ist das kleine Königreich Dänemark ein wahres Wunderland. Denn, wenn hier die richtigen Bedingungen herrschen, liefert die Nordsee Wellen, die mit Frankreich und Portugal locker mithalten können. Und das Beste daran: Das dänische Surf-Mekka Klitmoeller ist mit dem Auto von Kiel in nur 4,5 Stunden zu erreichen. Das macht es zum idealen Ziel für ein wellenreiches Wochenende oder einen spontanen Surftrip im Bulli. Auf nach Dänemark mit Oceanlovers!

Geschichte des Surfens in Dänemark

Die Surfkultur in Dänemark entwickelte sich in den 80er Jahren, nachdem in einem Magazin ein Artikel über das authentisch-dänische Klitmoeller erschien. Mittlerweile gibt es auch so viele dänische Surfer, dass wir Deutschen das Line-Up nicht mehr dominieren. Die talentierten Locals haben das Surfen im ehemaligen Fischerörtchen europaweit konkurrenzfähig gemacht. In Klitmoeller gibt es mittlerweile eine internationale Surfgemeinschaft, inklusive Contests. Jedes Jahr findet hier zum Beispiel der PWA Windsurf World Cup statt. Selbstverständlich dürfen da die Souvenirs nicht fehlen: In den wenigen Surfshops findet man u.a. Tassen, Pullis und sogar Flaschenbier mit dem trendigen Schriftzug „Cold Hawaii.“ Auch Restaurants und Cafés profitieren vom Surftourismus: So zum Beispiel das „Kesses Hus“ in Klitmoeller, wo du nach dem Surf super leckere Crépes genießen kannst. 

Surfen lernen in Dänemark

Na gut, es ist oft kühl und stürmisch – aber dennoch ist Dänemark immer eine Reise wert, schon allein für die wunderschöne Natur. Und wenn der Wind dann offshore weht oder ganz nachlässt, kannst du hier geniale Sessions erleben. Die Bedingungen sind das ganze Jahr über ideal für Anfänger. Im Jahresdurchschnitt gibt es zwei bis drei Tage mit sauberen Wellen pro Woche, im Sommer tendenziell weniger, im Winter etwas mehr. Wirklich traumhaft laufen die Wellen, wenn anstelle der üblichen Windswells ein seltener Groundswell aus dem Atlantik seinen Weg an die dänische Küste findet. In den beiden Surfcamps in Klitmoeller, namentlich West Wind und Cold Hawaii, findest du tolle Unterkünfte und zertifizierte Surfkurse mit erfahrenen Coaches. 

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Surf Spots in Dänemark

Dänemark verfügt über satte 350 Kilometer Nordseeküste. Klitmoeller liegt im Nordwesten Jütlands, in der Region Thy - genau da, wo die Swells an die Küste prallen bevor sie ins Skaggerak (Verengung des Meeres zwischen Norwegen und Dänemark) rollen. Entlang der dänischen Westküste, von Hanstholm bis nach Hvide Sande, findest du diverse Wellen zur Auswahl.

Nordwesten: Region Thy

In der Region Thy gibt es auf wenigen Kilometern über 30 Surfspots, die surfbare Wellen produzieren. Die Orte Hanstholm, Klitmoeller und Vorupoer sind dabei die Haupt-Anlaufstellen für Surfhungrige. Die Region wird vom Nationalpark dominiert, der das besondere Ambiente ausmacht. Gerade durch diese natürliche Begrenzung ist auch dafür gesorgt, dass Klitmoeller nicht ins unermessliche ausgebaut werden kann und seinen ursprünglichen Charme behält.

Hanstholm

Hanstholm liegt nur wenige Kilometer nördlich von Klitmoeller, am nordwestlichsten Punkt Dänemarks. Wenn der Wind nach Westen, bzw. Nordwesten (offshore) bläst, stellen sich die Wellen richtig schön auf und werden bis zu drei Meter hoch. Es gibt zwei beliebte Spots: Die Fischfabrik an der Mole und Hanstholm Middles. An der Fischfabrik brechen teils sehr schöne, saubere Wellen. Man sollte allerdings aufpassen: Auf dem Meeresgrund leben scharfe Muscheln, auf die man ungern ohne Booties treten möchte.

Klitmoeller

Wer einmal in Klitmoeller war, ist sofort verliebt. Der gemütliche Ort mit nicht mal 1000 Einwohnern bietet den perfekten Mix aus Wellen, Gastfreundlichkeit und entspannter Atmosphäre. Hinzu kommt noch die wunderschöne Natur der Umgebung: Der Nationalpark Thy mit seinen Dünen. Vom zentralen Parkplatz in Klitmoeller hat man die perfekte Aussicht über die gesamte weitläufige Bucht.

Die Auswahl an Spots in Klitmoeller ist recht groß: Am saubersten laufen die beiden Riffe, die allerdings recht empfindlich auf Wind reagieren. Das Muschelriff mit seiner linken Welle am südlichen Ende der Bucht lässt sich am besten mit Booties surfen. Noch weiter südlich findest du ein weiteres Riff, dessen A-Frame eine der besten rechten Wellen Nordeuropas produziert.

Zum Glück gibt es auch noch die Bucht, die durch die Dünen etwas vor dem südlichen Wind geschützt ist, und deren Sandbänke immer gute Bedingungen für Anfänger bieten. Gute Chancen auf surfbare Wellen hat man hier, wenn ein Sturm über der Nordsee Windswell an die dänische Küste schickt. Im Idealfall lässt der Wind auf dem Festland nach oder dreht sogar auf Offshore. Die besten Bedingungen herrschen jedoch, wenn ein Groundswell aus dem nördlichen Atlantik es an der schottischen Küste vorbei bis nach Klitmoeller schafft. Dann warten die dänischen und norddeutschen Surfer gespannt darauf, dass die perfekten Lines in die Bucht rollen.

Vorupoer

Wenige Kilometer südlich von Klitmoeller, ebenfalls umgeben vom Nationalpark Thy, liegt der kleine Ort Vorupoer. An der 300 Meter langen Mole brechen bei Wind aus Süd/ Süd-West Wellen von bis zu fünf Metern. Auch südlich der Mole lässt sich an manchen Tagen die ein oder andere Welle abstauben. Der Spot ist sehr vielfältig und bietet eigentlich immer etwas Surfbares. Selbst, wenn die Bedingungen nicht perfekt sind, bricht immer etwas - solange die Sandbänke stabil sind. Der Ort ist in einen nördlichen Teil (Noerre Vorupoer) und einen südlichen Teil (Soender Vorupoer) aufgeteilt. 

Agger

Der kleine, verschlafene Fischerort Agger liegt am südlichen Ende des Thy Nationalparks. Hier laufen nicht immer Wellen, aber ein guter Süd-Südwest-Wind erweckt den Spot aus dem Dornröschenschlaf. Surfen kann man auf den Sandbänken zu beiden Seiten der Molen. 

Westküste: Hvide Sande

Auch die Westküste Dänemarks hat einige Surfspots. Sie ist allerdings nicht so exponiert wie die Region um Klitmoeller und läuft am besten mit ausreichend Swell und Offshore (Wind aus Osten). Dabei sollte man die starke Strömung allerdings immer im Hinterkopf behalten. Der einstige Hauptsurfspot in Dänemark hat seine besten Tage für Wellenreiter leider hinter sich. Das liegt daran, dass die Hafenausfahrt umgebaut und damit die Qualität der brechenden Wellen verändert wurde. Für Kite- und Windsurfer zählt Hvide Sande aber nach wie vor zu einem der Topspots an der Nordsee. Auch zum Wellenreiten lohnt sich immer wieder ein Abstecher an die Westküste, auch zu den Spots nördlich von Hvide Sande. In Dänemark gilt: Wer suchet, der findet.

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